26.02.2019 – 18 Uhr – Vortrag: Claudia Müller (Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis): „Vorkommen und Schutz des Skabiosen-Scheckenfalters in Thüringen“
Mit einer Flügelspannweite von ca. 4 cm gehört der Skabiosen-Scheckenfalter nicht gerade zu unseren größten einheimischen Tagschmetterlingen, doch besticht er durch sein sehr hübsches, orangenes, schachbrettartig gemustertes Schuppenkleid. Welche interessante Lebensweise verbirgt sich hinter seinen geheimnisvollen Namen „Skabiosen-Scheckenfalter“ oder „Teufelsabbiss-Scheckenfalter“?
Claudia Müller, Projektleiterin der Natura 2000-Station Gotha/ Ilm-Kreis (Träger: Naturforschende Gesellschaft Altenburg), beschäftigt sich seit April 2017 mit dieser besonderen Schmetterlingsart und wird ihre Ergebnisse in einem Vortrag am 26. Februar um 18 Uhr im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg vorstellen. Der Skabiosen-Scheckenfalter war in Thüringen und Deutschland einst weit verbreitet. Im Altenburger Land sucht man ihn mittlerweile auch vergebens. Die letzten Nachweise gelangen um 1960. Der bunte Falter kommt auf kleinflächig, extensiv genutzten, mageren Grünlandbiotopen vor. Er bevorzugt sonnige Gebiete mit einer lückigen bis niederwüchsigen Vegetation und kann sowohl auf feuchten, als auch auf trockenen Standorten vorkommen. In Thüringen findet man ihn vorwiegend auf kalkreichen Halbtrockenrasen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Zerschneidung der Landschaft und die damit einhergehende Isolierung von Habitatflächen, aber auch durch die Aufgabe der Nutzung und damit einhergehende Verbuschung gibt es heute kaum noch geeigneten Lebensraum. Im Rahmen eines ENL-Projektes (Förderprogramm Entwicklung von Natur & Landschaft) werden ehemalige Habitate, u.a. durch Entbuschungen, wiederhergestellt und verschiedene Nutzungsformen (Beweidung, Mahd, Brache) zum langfristig Erhalt der Lebensräume erprobt. Angesichts des Bestandsrückganges des Skabiosen-Scheckenfalters in fast ganz Mitteleuropa hat die Erhaltung der Thüringer Vorkommen höchste Priorität.