09.04.2019 – 18 Uhr – Vortrag: Jürgen Gräfe (Stadtroda): „Wildbienen in unserer Landschaft – Exemplarische Beispiele für in Deutschland vorkommende Arten“

Als „Fleißiges Bienchen“ wird sie in Bilderbüchern dargestellt oder in Liedern besungen – die Honigbiene. Ihr Aussehen und ihre Lebensweise im Schwarm sowie ihre wichtige Bestäubungsleistung hat sicherlich  jeder vor Augen. Wenig bekannt sind dagegen ihre wilden Verwandten, die Wildbienen. Insektenforscher haben herausgefunden, dass in Deutschland mehr als 500 Wildbienenarten leben, die kleinste ist nur 4 mm groß. Namen wie Sandbiene, Pelzbiene, Seidenbiene, Löcherbiene, Maskenbiene oder Blattschneiderbiene verraten schon ein bisschen über ihr Aussehen und ihre Lebensweise. Jürgen Gräfe aus Stadtroda hat viele von ihnen fotografisch festgehalten und sich intensiv mit den zumeist als Einzelgänger lebenden Wildbienen beschäftigt. In seinem Vortrag „Wildbienen in unserer Landschaft“ gibt er einen Überblick über die Vielfalt unserer Wildbienen und stellt die interessante Lebensweise einiger Arten vor.

Bei vielen Wildbienenarten hat sich in den letzten Jahrzehnten der Bestand dramatisch dezimiert, weshalb der Referent über Möglichkeiten informiert, wie man in seinem Garten diesen wichtigen Bestäubern unserer Nutzpflanzen helfen kann.

"Jugend forscht / Schüler experimentieren" Sonderpreis des Mauritianums

Der Jugend forscht / Schüler experimentieren Regionalwettbewerb Ostthüringen fand am 8. und 9. März in Rositz statt. Mit dabei waren 120 junge Nachwuchsforscher aus 19 Ostthüringer Schulen. Sie präsentierten in  58 Projekten ihren Ideenreichtum und ihren Spaß am Forschen und Experimentieren. Das Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg würdigte zwei Projekte mit einem Sonderpreis. Hannah Sophie Richter  von der Astrid Lindgren Grundschule in  Gera begeisterte die Jury mit ihrer Arbeit „Das Florarium und der Kaktusbaum“. Die zweite Preisträgerin ist Laura Wohlfarth von der Staatlichen Grundschule Gefell . Sie beschäftigte sich intensiv mit dem Thema „Salze – faszinierende Kristalle, auch zum Aufessen“.

26.02.2019 – 18 Uhr – Vortrag: Claudia Müller (Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis): „Vorkommen und Schutz des Skabiosen-Scheckenfalters in Thüringen“

Mit einer Flügelspannweite von ca. 4 cm gehört der Skabiosen-Scheckenfalter nicht gerade zu unseren größten einheimischen Tagschmetterlingen, doch besticht er durch sein sehr hübsches, orangenes, schachbrettartig gemustertes Schuppenkleid. Welche interessante Lebensweise verbirgt sich hinter seinen geheimnisvollen Namen „Skabiosen-Scheckenfalter“ oder „Teufelsabbiss-Scheckenfalter“?

Claudia Müller, Projektleiterin der Natura 2000-Station Gotha/ Ilm-Kreis (Träger: Naturforschende Gesellschaft Altenburg), beschäftigt sich seit April 2017 mit dieser besonderen Schmetterlingsart und wird ihre Ergebnisse in einem Vortrag am 26. Februar um 18 Uhr im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg vorstellen. Der Skabiosen-Scheckenfalter war in Thüringen und Deutschland einst weit verbreitet. Im Altenburger Land sucht man ihn mittlerweile auch vergebens. Die letzten Nachweise gelangen um 1960. Der bunte Falter kommt auf kleinflächig, extensiv genutzten, mageren Grünlandbiotopen vor. Er bevorzugt sonnige Gebiete mit einer lückigen bis niederwüchsigen Vegetation und kann sowohl auf feuchten, als auch auf trockenen Standorten vorkommen. In Thüringen findet man ihn vorwiegend auf kalkreichen Halbtrockenrasen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Zerschneidung der Landschaft und die damit einhergehende Isolierung von Habitatflächen, aber auch durch die Aufgabe der Nutzung und damit einhergehende Verbuschung gibt es heute kaum noch geeigneten Lebensraum. Im Rahmen eines ENL-Projektes (Förderprogramm Entwicklung von Natur & Landschaft) werden ehemalige Habitate, u.a. durch Entbuschungen, wiederhergestellt und verschiedene Nutzungsformen (Beweidung, Mahd, Brache) zum langfristig Erhalt der Lebensräume erprobt. Angesichts des Bestandsrückganges des Skabiosen-Scheckenfalters in fast ganz Mitteleuropa hat die Erhaltung der Thüringer Vorkommen höchste Priorität.

09.03.2019: Forschend im Altenburger Land unterwegs – Vortragsveranstaltung der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg mit Kurzvorträgen zur regionalen Tier- und Pflanzenwelt.

09.30: Eröffnung

09.35 – 09.50 Uhr: Schüler stellen vor

Nachwuchswissenschaftler des Altenburger Landes stellen sich vor.

10.00 – 10.15 Uhr: Frank Vohla

Herzog Ernst II. v. Sachen-Altenburg und sein Einfluss auf die Entwicklung der Fotometrie.

10.20 – 10.35 Uhr: Anja Paditz

Fotoimpressionen aus der Bergbaufolgelandschaft des Altenburger Landes.

10.40 – 11.10 Uhr: Dietmar Löffler & Christine Morgner

Pilze der Bergbaufolgelandschaft (Kippe Ruppersdorf und Phönix-Ost

PAUSE

12.00 – 12.15: Lutz Köhler:

Beitrag zur Vogelwelt in den Kiesgruben des Altenburger Landes.

12.20 – 12.35 Uhr: Undine Morgenstern

Die malakologische Artenvielfalt im Altenburger Land.

12.40 – 12.55 Uhr: Horst Lämmel

Frauenschuhe (Paphiopedilum) – Kultur und Züchtung im Gewächshaus.

13.00 – 13.15 Uhr: Frank Quaas

Regiosaatgut ( Vorstellung der Entstehung dieser Saatgutstrategie; Entwicklung im Altenburger Land; Artenspektrum; Technisch-technologische Umsetzung des Anbaus und Vermarktung).

04.11.2018 – 10 Uhr – Naturkunde für Kinder – „Sind die Augen echt?“ – Fragen zur Tierpräparation – Lydia Mäder (Frohburg)

Vor allem die kleinen Museumsbesucher stehen oft staunend vor den Tierpräparaten in den Vitrinen eines Naturkundemuseums und ein Schwall von Fragen bricht hervor: „Haben die Tiere mal gelebt?“ –  „Sind das die echten Augen?“ – „Sind die Knochen noch alle drin?“…..

In der kommenden Veranstaltung aus der Reihe „Naturkunde für Kinder“ am Sonntag, dem 4. November, hat das Mauritianum Altenburg die junge Präparatorin Lydia Mäder (Frohburg) eingeladen. Ein farbenprächtiger Papagei aus der Gefriertruhe des Mauritianums wartet auf seinen „Auftritt“, denn die erfahrene Tierpräparatorin wird ihn in ein wunderschönes Ausstellungspräparat verwandeln. Viele Schritte sind dafür notwendig: das Federkleid abziehen und waschen, einen neuen künstlichen Körper formen, die passenden Augen heraussuchen, Drähte für die Beine biegen……

Wer Lust und Interesse hat, kann ihr bei der Arbeit zuschauen und Fragen stellen. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr.

Nachwuchs bei den Heckrindern im Pöllwitzer Wald

Im Pöllwitzer Wald (Landkreis Greiz) erlebten sowohl die Mitarbeiter der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (NfGA) als auch der Leiter des Forstrevieres Herr Zimmermann-Safar eine gelungene Überraschung. Ganz unverhofft stand Mitte April ein kleines Heckrind-Kälbchen auf der Weide. Seit Juli vergangenen Jahres weiden auf den Flächen des ehemaligen NVA-Schießplatzes drei junge Kühe. Heckrinder sind Nachzüchtungen des 1627 in Deutschland ausgerotteten Auerochsen, der Stammform des heimischen Hausrindes. Die Tiere fressen auf den Naturerbe-Flächen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Dienste des Naturschutzes. Da sie sehr anpassungsfähig und robust sind, verbrachten sie auch den Winter auf der Fläche, fraßen überständiges Gras und verbissen auch zahlreiche neu aufwachsende Gehölze auf den Wiesen- und Heideflächen. Sie sollen so den offenen und abwechslungsreichen Charakter der Landschaft ohne Mahd erhalten und damit im Naturschutz Kosten sparen. Ansonsten würden sich Birken, Kiefern und Fichten die Flächen rasch zurück erobern. Der Verlust vieler licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten wäre die Folge. Um die Artenvielfalt langfristig und kostengünstig zu erhalten, wurde im vergangenen Jahr die NfGA mit der Beweidung beauftragt. Die Tiere wurden eigens für den Einsatz im Pöllwitzer Wald angeschafft. Dass eine der jungen Kühe bereits gedeckt war, ahnte niemand. Doch trotz des geringen Alters der Heckrinder kommen Mutter und Kälbchen gut zurecht. Unterstützt werden die zwei durch eines der vier, ebenfalls auf der Fläche weidenden, Shetland-Ponys. Geradezu liebevoll bewacht es jeden Schritt des kleinen Heckrindes und geleitet es zum Säugen zu seiner Mutter.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, der Bundesforstbetrieb und die Naturforschende Gesellschaft laden Naturliebhaber und Neugierige herzlich ein, die „Landschaftspfleger“ vom Wanderweg aus zu beobachten. Es wird aber dringend gebeten, die Tiere nicht mit Lebensmitteln oder Küchenabfällen zu füttern. Sowohl die Heckrinder als auch die Shetland-Ponys sind an das Fressen von Gräsern, Blättern und Zweigen bestens angepasst. Andere Nahrung führt dagegen zu schweren Erkrankungen der Tiere. Am besten startet man seine Entdeckungstour durch den Pöllwitzer Wald übrigens vom Wanderparkplatz in Neuärgerniß (Gemeinde Langenwetzendorf).

Seit Juli 2017 weiden drei Heckrinder auf dem ehem. Schießplatz im Pöllwitzer Wald.

Im April stellte sich bei den Heckrindern überraschend Nachwuchs ein.

Eines der dort ebenfalls weidenden Shetland-Ponys betreut das kleine Kälbchen zusätzlich.