ENL-Projekt „Zwergstrauchheiden Pöllwitzer Wald“

Im Mai 2016 startete am Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg das ENL-Projekt „Zwergstrauchheiden Pöllwitzer Wald“. Ziel des von Freistaat Thüringen und EU finanzierten Projektes zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) ist es, die Heidekraut-Bestände auf dem ehemaligen militärischen Übungsgelände im Pöllwitzer Wald (Landkreis Greiz) zu revitalisieren.

Dort, wo noch bis vor gut 25 Jahren Militärfahrzeuge den Boden verwundeten und kleinere Brände die Rohhumusauflagen reduzierten, entwickelten sich Zwergstrauchheiden. In den im Spätsommer blühenden Heidekraut-Beständen brüteten z.B. Heidelerchen, sonnten sich Kreuzottern oder wuchsen verschiedene Bärlapp-Arten. Ein nach heutigem EU-Recht geschützter Lebensraum entstand. Doch mit der Aufgabe der militärischen Nutzung wuchsen vermehrt Birken und Fichten auf. Das Fortbestehen dieses einzigartigen Lebensraumes war in Gefahr. Immer wieder wurde durch Mitarbeiter der Forstbehörde, der Bundes-Immobilien-Anstalt und der Unteren Naturschutzbehörde Greiz versucht, die heute im Besitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) befindlichen Flächen durch aufwändige Pflegemaßnahmen zu sichern. Ein Kampf gegen Windmühlenflügel!

Mit dem nun begonnenen ENL-Projekt wird zunächst auf einer knapp 10 ha großen Probefläche ein nachhaltiges Pflegekonzept für die Heide entwickelt. Dazu sollen im Winterhalbjahr 2016/17 die aufgewachsenen Bäume entfernt und eine Revitalisierung des Heidekrauts durch Plaggen erreicht werden. Dabei wird zunächst ein großer Teil der oberirdischen Pflanzen und der Rohhumusdecke beseitigt. Das langlebige, im Boden ruhendes Saatgut erhält dadurch die Möglichkeit zu keimen und sich zu jungen, kräftigen Heidekraut-Pflanzen zu entwickeln. Um das erneute Aufwachsen von Bäumen zu verhindern, sollen dann relativ zeitnah Ziegen und Schafe auf der Fläche weiden. Sie werden auch im Blütenmeer der Lüneburger Heide erfolgreich als Landschaftspfleger eingesetzt.

Fotos: E. Endtmann

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Abb. 1: Große Teile der Zwergstrauchheiden sind durch Birken-Jungwuchs in Ihrem Bestand bedroht.

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Abb. 2: Ziegen im Dienste der Landschaftspflege.

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Abb. 3: In den Zwergstrauchheiden des Pöllwitzer Waldes wächst auch der in Thüringen stark gefährdete Gewöhnliche Flachbärlapp.

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Ansprechpartner:

Dr. Elisabeth Endtmann

Naturkundemuseum Mauritianum (Außenstelle Großstöbnitz)

Am Wehrrasen 16 A

04626 Schmölln OT Großstöbnitz

e-mail: endtmann@mauritianum.de

11.06.2016 – Altenburger Museumsnacht

Wir laden herzlich zur diesjährigen Museumsnacht ein.
Das Mauritianum hat ab 13 Uhr geöffnet,
die Museumsnacht beginnt um 18 Uhr.
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Bunter Frühling im Altenburger Land

Jedes Frühjahr lohnt sich ein kleiner Ausflug in den Lödlaer Bruch, einem wassergefüllten Tagebaurestloch, umgeben von Wald. Das Areal ist ein Naturschutzgebiet im Altenburger Löss-Gebiet. Ende März erfreuen als Farbtupfer neben den allseits bekannten Schneeglöckchenvorkommen erste Blühpflanzen in weiß, gelb, zartrosa und violett. Sie stechen besonders hervor, da rundum noch das Laub des Vorjahres den Boden bedeckt. Bei einem späteren Ausflug ist schon wesentlich mehr Grün zu sehen und auch die Vögel haben bereits erheblich an Stimmkraft gewonnen.

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  1. Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
  2. Lungenkraut (Pulmonaria)
  3. Wald-Gelbstern (Gagea lutea)
  4. Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  5. Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  6. Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria)

Der Regenwurm verwandelt sich in Sekundenbruchteilen von lang und dünn in klein und dick und zurück. Von der wärmenden Kraft der Sonne wird die Erdkröte hervorgelockt.

      Erdkröte (Bufo bufo)

Das ist auch die Zeit, in der sich ein Ausflug ins Fasanerieholz bei Priefel lohnt, ebenfalls ein Naturschutzgebiet in der Nähe Altenburgs. Es dient der Erhaltung eines Restwaldes mit Eichen-Hainbuchenwäldern und Erlen-Eschen-Auewäldern in den Bachtälchen der naturnahen Nebenbäche der Pleiße.

Dort sind derzeit wahre Blütenmeere – bestehend aus Buschwindröschen, Gelben Windröschen, Hohlem Lerchensporn in Farbschattierungen von weiß bis violett – zu entdecken. Sanfte Hügel, eingeschnitten vom mäandrierenden Bächlein, erfreuen das Auge. Nach einigen Metern hört man das Zwitschern der Vögel, das Murmeln des Bächleins, die Hummeln suchen brummend nach Nahrung und Unterschlupf.

      IMG_2861  Fasanerieholz
 

Liebe Kinderkolleg-Kinder!

Unser Kinderkolleg im Mauritianum hält für Euch wieder ein neues Kursprogramm bereit. Ihr findet es auf unserer Homepage unter „Kinderkolleg“. Bestimmt ist für euch auch etwas Interessantes dabei! Meldet euch bitte so schnell wie möglich an.

Achtung: Montags findet in diesem Jahr kein Kinderkolleg statt.

Wir freuen uns auf eure Teilnahme am Kinderkolleg!

Kathrin Worschech & Cordula Winter

Förderkreis Mauritianum Altenburg in Naturforschende Gesellschaft Altenburg umbenannt

Am 26. Juni beschloss die Mitgliederversammlung des Förderkreises Mauritianum Altenburg e.V. die Umbenennung ihres Vereins in Naturforschende Gesellschaft Altenburg.

Vor fast genau 198 Jahren, am 1. Juli 1817, wurde in Altenburg die Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes mit Sitz in Altenburg gegründet. Am selben Tag wurde mit der Sammlung dieses Vereins, der Grundstock für das 1908 eröffnete Museum für Naturkunde und Völkerkunde MAURITIANUM begründet. Bis heute bildet sie die Grundlage für die naturwissenschaftlichen Forschungen der Gesellschaft und des Museums. 1945 wurde die Gesellschaft zwangsweise aufgelöst und die Sammlungsbestände gingen in die Hand des Landkreises über. 1990 gründete sich die Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes wieder, ebenso wie das MAURITIANUM einen Förderverein erhielt. Die Naturforschende Gesellschaft löste sich jedoch nach einigen Jahren wieder auf und existierte im Förderverein weiter, der seither als Nachfolger der Naturforschenden Gesellschaft gilt. „Seitdem der Förderverein 2007 die Bewirtschaftung und Trägerschaft des Museums übernahm, konnte sich die Museumsarbeit bedeutend entwickeln“, so Tierarzt Dr. Steffen Schmidt aus Meuselwitz, Vereinsvorsitzender. „Der Verein ist diesen Schritt der Namensänderung gegangen, um dem Ursprung der Sammlungs- und Museumsgründung mehr Rechnung zu tragen.“ Da der historische Begriff „des Osterlandes“ heute wenig gebräuchlich ist, wurde als Ortsbezeichnung die Stadt Altenburg gewählt, welche Sitz des Vereins und Standort des Naturkundemuseum MAURITIANUM ist. „Wir schauen damit nach vorn, ohne unseren Ursprung zu vergessen“, so der Vereinsvorsitzende, der zu dieser Mitgliederversammlung, wie der gesamte Vorstand, wiedergewählt wurde.

nyamanchela — die Muellsammlerinnen von Bamako

„nyamanchela — die Muellsammlerinnen von Bamako“ so heisst die neue Ausstellung im Mauritianum Altenburg. Grundlage dieser sind die fotografischen Eindruecke  der Ethnologin Franziska Muckenthaler in Bamako (Mali) waehrend ihrer dreimonatigen Feldforschung. Zusammen mit Müllsammlern von Bamako (Mali) erlebte sie den Alltag auf der Müllkippe und in den Höfen der Müllsammlerfamilien.

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nyamancela — Die Muellsammlerinnen von Bamako


Die nyamanchela suchen auf den Müllkippen nach Metall und Plastiktüten. Franziska Muckenthaler gesellte sich zu ihnen und lernte die Frauen und ihre Arbeit besser kennen. Bald wich ihr Bild von der Müllkippe als apokalyptischen Ort einer eher nüchternen Einschätzung. Die Deponie wurde zu einem Arbeitsplatz, zu dem sie  jeden Tag fuhr. Langsam begann sie, den Berg als eine Art Fabrik zu sehen. Jeden Tag kamen neue Rohstoffe an, die die Müllsammler wieder in Wert setzen und von denen sie täglich leben.
Franziska Muckenthaler hatte das Glück, auch den Alltag mit den Frauen teilen zu dürfen. So konnte sie den Frauen Fragen stellen: Fühlen ob sie sich als Abhängige und Ausgebeutete sehen oder als selbstbestimmt Wirtschaftende? Darüber hinaus haben die Frauen auch mir Fragen gestellt.
In ihrer Ausstellung möchte Fraziska Muckenthaler die Welt der Muellsammlerinnen auch in Altenburg zum Leben erwecken und die Frauen auch in ihren alltäglichen Rollen als Mütter, Ernährerinnen, Ehefrauen und Freundinnen würdigen.
Das Buch zur Ausstellung kann im Museum oder ueber die ueblichen Kontaktdaten erworben werden.

13.06.2015 – Museumsnacht – Im Trapperzelt mit Laura & Wilfried Mengs

Wildnispädagogische Aktionen, Geschichten und handgemachte Musik vor dem Mauritianum

Die beiden Musiker Laura & Wilfried Mengs mixen mit Wort, Lied und Herz ein Wunder wirkendes Elixier. Sie erzählen von einem Trapper in Grönland, von Goldgräbern und Schlittenhunden in ihrem nordischen Lavvu, das am Mauritianum aufgebaut wird. Sie zeigen wie man mit Feuerstein und Feuerbogen ein lustiges Lagerfeuer entzünden kann und laden ihre Gäste ein, irische und amerikanische Folk- und Countrysongs mitzusingen. Und schon spürt man die Sehnsucht nach dem weiten Land…….
Wilfried Mengs ist fahrender Sänger, erfahrener Songschreiber und Erzähler. Seit vielen Jahren arbeitet er als Liedermacher/ Folksänger. Tourneen führten ihn mehrmals in die USA, nach Großbritannien und Rumänien. Tochter Laura steht seit dem fünften Lebensjahr auf der Bühne und spielt mit Leidenschaft irische und amerikanische Folklore.

(Weitere Informationen zu den Musikern unter (www.trappercamp.de)

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Trapper

Mitmachaktion "Kreatives und Sinnvolles aus Müll" zur 16. Museumsnacht im Mauritianum

Anlässlich der Ausstellungseröffnung der Sonderausstellung „nyamacela – Die Müllsammlerinnen von Bamako“ zur 16. Museumsnacht veranstaltet das Naturkundemuseum Mauritianum eine Mitmachaktion für jedermann zum Thema „Kreatives & Sinnvolles aus Müll“.

Deshalb sind eure kreativen Ideen gefragt. Stellt aus Dingen, die weggeworfen werden sollen, etwas Dekoratives, Lustiges oder Nützliches her. Alle bis spätestens 12. Juni im Mauritianum abgegebenen Objekte werden während der Museumsnacht ausgestellt.

Basteln mit Müll
 
 

Information über die Bekanntmachung einer öffentlichen Ausschreibung nach VOB/A zur Ausführung von Bauleistungen

Teichentschlammung und Verbringen der Aushubmassen
Auftraggeber: ENL-Projekt Auewiesen Plottendorf, 04626 Schmölln
Der ausführliche Bekanntmachungstext ist abzufordern bei:
 
KUBENS Ingenieurgesellschaft mbH
90439 Nürnberg
Tel.: 0911/ 96593-0,
Email: mail@kubens-ingenieure.de
 
Für nähere Informationen siehe hier.

18.02.2015 – 18 Uhr – Kolloquium Silvester Tamás (Dornburg/Saale) “Wölfe in Deutschland – die Rückkehr nach Thüringen”

Kaum ein anderes Tier ruft so viele Emotionen hervor, wie der Wolf. Kein Tag vergeht, an dem sich die Presse nicht mit diesem umstrittenen Rückkehrer auseinandersetzt. Und so ist es für Leser äußerst schwierig, sich anhand dieser Vielzahl konträrer Diskussionen und teils unsachlicher Meldungen eine Meinung zu bilden. Seit Eröffnung der Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück“, die noch bis Juni 2015 im Naturkundemuseum Mauritianum zu sehen ist, zog es deshalb auch viele Interessierte in das Altenburger Museum um die Möglichkeit zu nutzen, den Wolf besser kennenzulernen und sich sachlich zu informieren. Eine weitere Gelegenheit bietet das Museum Interessierten mit dem Vortrag „Wölfe in Deutschland – die Rückkehr nach Thüringen“, der am 18. Februar um 18 Uhr im Mauritianum zu erleben ist. Silvester Tamás (Dornburg/Saale), Projektleiter der Landesgruppe Wolf beim NABU Thüringen, bringt sicherlich Neuigkeiten von den „Thüringer Wölfen“ mit. Im Mai 2014 gelang der fotografische Nachweis einer jungen Wölfin auf dem Truppenübungsplatz Gotha-Ohrdruf. Seit dem sammelt die Landesarbeitsgruppe Wolf Hinweise zum Aufenthalt der Wölfin. Silvester Tamás wird außerdem über den Managementplan Wolf in Thüringen, über derzeit angewandte Nachweismethoden (Monitoring) oder über Präventions- und Herdenschutzmaßnahmen referieren.

Wolf_Stefan Böttner