Neue Sonderausstellung im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg „nyamacela – Die Müllsammlerinnen von Bamako“

In Mali gibt es einen großen Markt an recycelten Plastikprodukten, der jedoch nur durch das Engagement der müllsammelnden Frauen, der nyctala, realisierbar ist. Die 29-jährige Ethnologin, Germanistin und Historikerin Franziska Muckenthaler hatte sich vor drei Jahren zu den Müllsammlerinnen in der Millionenstadt Bamako gesellt und lernte dadurch die Frauen und ihre Arbeit besser kennen. So wurde die Müllkippe für mehrere Monate ihr Arbeitsplatz. Jeden Tag kamen neue Rohstoffe an, die die Müllsammlerinnen wieder in Wert setzten und von denen sie täglich lebten. Zudem hatte Franziska Frank das Glück, auch den Alltag mit den Frauen teilen zu dürfen. Ihren Aufenthalt bei den nyctala dokumentierte die Ethnologin in Wort und Bild. In der neuen Sonderausstellung des Mauritianums „nyamacela – Die Müllsammlerinnen von Bamako“ sind ihre fotografischen Eindrücke zu sehen.

Zur Ausstellungseröffnung am 13. Juni konnte die junge Ethnologin im Mauritianum ihr gerade erschienenes Buch präsentieren, in dem sie ihre ethnologischen Forschungen in Bamako dokumentiert hat. Es enthält Tagebuchauszüge der Autorin, in denen man viel über das alltägliche Leben in Bamako erfährt. Über die Sorgen und Freuden der Frauen, über die Familien. Muckenthaler schreibt: „Das Leben der Müllsammlerinnen ist also nicht traurig, sondern eine bemerkenswerte Leistung, die täglich unter Einsatz der eigenen Gesundheit erbracht wird.“ Das Buch zur Sonderausstellung ist im Mauritianum erhältlich.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

30.06.2015 – 18 Uhr – Ausstellungseröffnung "Der Habicht – ein verfolgter Jäger"

Am Dienstag, dem 30. Juni, eröffnet das Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg um 18 Uhr die neue Sonderausstellung zum Vogel des Jahres 2015 „Der Habicht – ein verfolgter Jäger“. Dem Jahr des lachenden Grünspechts folgt 2015 das Jahr des Habichts, der nicht immer ein heiteres Leben hat. Dabei wird unser Jahresvogel seit jeher bewundert für sein Jagdgeschick: Äußerst wendig verfolgt er seine Beute auch im Unterholz und fängt sie mit höchster Präzision. Von Natur aus jagt er unter anderem Tauben und Hühnervögel, was ihm den wenig schmeichelhaften Ruf als „Hühnerhabicht“ einbrachte, der zur Strecke gebracht werden muss.

Obwohl die Jagd auf Greifvögel seit 1970 verboten ist, werden sie abgeschossen, gefangen oder vergiftet. Zielart Nummer eins der illegalen Greifvogelverfolgung ist dabei der Habicht. Über Generationen haben die Tiere daher gelernt, wachsam gegenüber dem Menschen zu sein. Auf dem Land ist der wendige Jäger scheu und kaum zu sehen. Anders in der Stadt: Seit den 1980er Jahren besiedeln Habichte immer mehr europäische Metropolen. So weist Berlin inzwischen eine der höchsten Siedlungsdichten von Habichten weltweit auf.

Zur Eröffnung der Sonderausstellung gibt Mike Jessat (Mauritianum Altenburg) anhand brillanter Fotografien einen Einblick in die interessante Lebensweise des Habichts. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr – Interessenten sind herzlich eingeladen.

Goshawk (Accipiter gentilis) Lappeenranta Finland, March 2005
 

nyamanchela — die Muellsammlerinnen von Bamako

„nyamanchela — die Muellsammlerinnen von Bamako“ so heisst die neue Ausstellung im Mauritianum Altenburg. Grundlage dieser sind die fotografischen Eindruecke  der Ethnologin Franziska Muckenthaler in Bamako (Mali) waehrend ihrer dreimonatigen Feldforschung. Zusammen mit Müllsammlern von Bamako (Mali) erlebte sie den Alltag auf der Müllkippe und in den Höfen der Müllsammlerfamilien.

nymancela_cover

nyamancela — Die Muellsammlerinnen von Bamako


Die nyamanchela suchen auf den Müllkippen nach Metall und Plastiktüten. Franziska Muckenthaler gesellte sich zu ihnen und lernte die Frauen und ihre Arbeit besser kennen. Bald wich ihr Bild von der Müllkippe als apokalyptischen Ort einer eher nüchternen Einschätzung. Die Deponie wurde zu einem Arbeitsplatz, zu dem sie  jeden Tag fuhr. Langsam begann sie, den Berg als eine Art Fabrik zu sehen. Jeden Tag kamen neue Rohstoffe an, die die Müllsammler wieder in Wert setzen und von denen sie täglich leben.
Franziska Muckenthaler hatte das Glück, auch den Alltag mit den Frauen teilen zu dürfen. So konnte sie den Frauen Fragen stellen: Fühlen ob sie sich als Abhängige und Ausgebeutete sehen oder als selbstbestimmt Wirtschaftende? Darüber hinaus haben die Frauen auch mir Fragen gestellt.
In ihrer Ausstellung möchte Fraziska Muckenthaler die Welt der Muellsammlerinnen auch in Altenburg zum Leben erwecken und die Frauen auch in ihren alltäglichen Rollen als Mütter, Ernährerinnen, Ehefrauen und Freundinnen würdigen.
Das Buch zur Ausstellung kann im Museum oder ueber die ueblichen Kontaktdaten erworben werden.

06.11.2014 – Ausstellungseröffnung "Der Wolf kehrt zurück!“ Eröffnungsvortrag – 18 Uhr – Silvester Tamás (Dornburg/Saale):"Domestikation" des Menschen durch den Wolf? Wolf, Hauswolf, Hund – Theorien über die Annäherung und gemeinsame Entwicklung von Wolf/Hund und Mensch aus archäologischer Perspektive.“

Am Donnerstag, den 6. November um 18 Uhr wird im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg die neue Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück!“ eröffnet. Mit dem fotografischen Nachweis einer jungen Wölfin am Rande des Truppenübungsplatzes Ohrdruf im Mai 2014 wurde es zur Gewissheit: Wölfe kehren nun auch nach Thüringen zurück. Bereits im November 2013 gelang es einem Jagdpächter, einen Wolf südlich von Jena zu filmen. Auch in der jüngsten Vergangenheit gingen schon mehrfach vermeintliche oder tatsächliche Wolfssichtungen durch die Thüringer Medien.

Der Ausrottungsfeldzug gegen den Wolf begann um 1650. Rund 200 Jahre später war die Wolfspopulation in Deutschland so gut wie verschwunden – wolfsfrei war es seitdem aber nie!

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten immer wieder einzelne Wölfe in Deutschland auf. Der vorerst wirklich Letzte im Lande wurde 1904 in Sachsen geschossen. Gut vier Jahrzehnte später gab es wieder vereinzelt Wölfe in Deutschland. Nach dem 2. Weltkrieg wurden – erst legal, später illegal – mindestens 28 wildlebende Wölfe in Deutschland erlegt, die aus Polen einwanderten.

Im Jahr 2000 gelangen in Sachsen schließlich die ersten sensationellen Beobachtungen von in freier Wildbahn aufwachsenden Wolfswelpen. Seitdem breitet sich der Wolf wieder zunehmend aus. In Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hat sich der Wolf bereits etabliert. In vier weiteren Bundesländern gibt es erste Nachweise. Nun ist der Wolf auch in Thüringen angekommen! Im Mai 2014 gelang der fotografische Nachweis einer jungen Wölfin auf dem Truppenübungsplatz Gotha-Ohrdruf.

Die Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück!“ informiert u.a. über die aktuellen Wolfsterritorien in Deutschland, beleuchtet historische Zeitzeugen für das einstige Wolfsland Thüringen, weist auf bestehende Konflikte zwischen Wolf und Mensch hin und klärt über die Arbeit der neu gegründeten Landesgruppe Wolf beim NABU Thüringen auf. Ihr Projektleiter Silvester Tamás (Dornburg/Saale) wird die Ausstellung um 18 Uhr mit dem Vortrag „Domestikation“ des Menschen durch den Wolf? Wolf, Hauswolf, Hund – Theorien über die Annäherung und gemeinsame Entwicklung von Wolf/Hund und Mensch aus archäologischer Perspektive.“eröffnen. Silvester Tamás, ebenso Wolfsbotschafter und Koordinator des Naturschutzprojektes Felis-Lupus, beschäftigt sich derzeit unter anderem mit dem Thema Wölfe im Spannungsfeld kulturanthropologischer Fragestellungen. Derzeitig forscht er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Thema „Wölfe in Thüringen – vom Gejagten zum Kulturgut“.

Interessenten sind herzlich zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Die Sonderschau „Der Wolf kehrt zurück!“ ist bis zum 8. März 2015 im Mauritianum Altenburg zu sehen.

Wolf_Stefan Böttner

21.09.2014 – 15 Uhr – Eröffnung der Sonderausstellung "Von Auen und Teichlandschaften – Zwei Beispiele zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Altenburger Land"

Am 21.09.2014 um 15.00 Uhr wird im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg die Sonderausstellung „Von Auen und Teichlandschaften – Zwei Beispiele zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Altenburger Land“ eröffnet, die die Ergebnisse der ENL-Projekte „Sprotteaue und FFH-Eremit-Lebensräume, Altenburger Land“ und „Haselbacher Teiche“ vorstellt.

Fließ- und Stillgewässer und ihre angrenzenden Biotope waren in der Vergangenheit durch die Tätigkeit des Menschen drastischen Veränderungen unterworfen. Eine Nutzungsintensivierung führt für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zum Lebensraumverlust. Durch die ENL-Projekte „Sprotteaue und FFH-Eremit-Lebensräume, Altenburger Land“ und „Haselbacher Teiche“ wurde versucht, in den letzten zwei Jahren dieser Entwicklung gezielt entgegenzuwirken. Die gemeinsame Sonderausstellung präsentiert Landschaftsbau- und Pflegemaßnahmen rund um die Zielarten und deren Biotope.

Interessierte sind recht herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist bis zum 12.04.2015 zu besichtigen.

Flyer Ausstellungseröffnung klein

14.06.2014 – XV. Museumsnacht


„Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder / Monotypien aus der Tierwelt“ und Inspiration Natur zur 15. Museumsnacht

Am Samstag, dem 14.6.2014, eröffnet das Naturkundemuseum Mauritianum im Rahmen der 15. Altenburger Museumsnacht die Sonderausstellung „Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder / Monotypien aus der Tierwelt“. Anlässlich des 100. Geburtstages des Altenburger Malers und Graphikers Heinz Olbrich (1914-2009) wird eine Auswahl seiner Tiermotive gezeigt, die unter Verwendung von hölzernen Mentor-Universalbausteinen und Aquarell-Gouache Farben entstanden. 1965 machte Heinz Olbrich erste Stempelversuche mit den Holzbausteinen gemeinsam mit Kunststudenten im Rahmen seiner Ausbildungstätigkeit an der Universität Leipzig. Später widmete er sich bei seinen Stempeldrucken ganz der Vielfalt des Tierreiches und so entstanden aus geometrischen Figuren – Dreieck, Viereck, Kreis, Rechteck oder Halbkreis – Tauben, Käfer, Katzen, Eulen, Marder und viele andere farbenfrohe und originelle Tiergestalten . Ende der 1960er Jahre erhielt Heinz Olbrich baugebundene Aufträge, Kindergärten und -krippen mit seinen Stempeldrucken auszugestalten. Noch heute schmücken Tier-Wandbilder von Heinz Olbrich die Kindereinrichtungen „Mischka“ und „Spatzennest“. Ende der 1970er Jahre ließ sich Heinz Olbrich von den Märchen der Gebrüder Grimm und den Fabeln von Jean de La Fontaine inspirieren. Die Ausstellungseröffnung beginnt um 20 Uhr.

Museumsnachtbesucher haben anschließend die Möglichkeit, auszuprobieren, wie aus Dreiecken, Vierecken, Kreisen oder Halbmonden lustige Tiergestalten werden. Bausteine, Farben und Pinsel stehen zum Ausprobieren bereit! Außerdem werden kleine und große Besucher in der diesjährigen Museumsnacht im Mauritianum von der Natur inspiriert. Der Kreativität kann freien Lauf gelassen werden, wenn mit Blättern, Kartoffeln, Steinen oder Stöckchen Bilder gestaltet oder von der Natur abgeschaute Flugkörper baut werden. Aber es gibt noch viel mehr zur Museumsnacht im Mauritianum zu entdecken.

14.06. – 19.10.2014 – Sonderausstellung "Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder"

Anlässlich des 100. Geburtstags des Altenburger Malers und Graphikers Heinz Olbrich (1914 – 2009)
präsentiert das Naturkundliche Museum Mauritianum die Sonderausstellung
Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder
Monotypien aus der Tierwelt.
Eröffnung: 14.06.2014 um 20 Uhr – es spricht Matthias Olbrich.
olbrichbild komprimiert

24.11.2013 – Hochwasser – Überflutungen im Altenburger Land: 2002 und 2013

Hochwasser – eine Sonderausstellung im Mauritianum Altenburg

Unter dem Motto „Den Flüssen wieder mehr Fläche geben – Breitwasser statt Hochwasser!“ steht die Sonderausstellung des Mauritianums, die am Sonntag, den 24.11.2013 um 15 Uhr eröffnet wird. Fotografien aus der Luft zeigen eindrücklich, wo sich das Wasser der Pleiße und deren Zuflüsse wieder Raum nahm. Aus der Vogelperspektive betrachtet, werden einige der Ursachen für die Schäden in den Siedlungen offenbar. „Da sind nur wenige Worte notwendig“, sind sich die Mitarbeiter des Mauritianums einig.
Der Biologe Detlef Stremke aus Weimar dokumentierte die Hochwasserereignisse der Jahre 2002 und 2013 vom Flugzeug aus. Der Vergleich der Aufnahmen zeigt, dass in den elf Jahren nur eine Maßnahme ergriffen wurde, um dem Wasser den notwendigen Raum in der Aue zu geben.

Hochwasser

105 Jahre organisierte Aquaristik in Altenburg 1908 – 2013

Im Naturkundlichen Museum Mauritianum wird derzeit im Erdgeschoss noch fleißig gebaut, denn am Sonntag dem 20.10.2013 wird erneut eine Ausstellung eröffnet. Die Fachgruppe für Aquarien- und Terrarienkunde „Limnophila“ feiert 105 Jahre organisierte Aquaristik in Altenburg mit einer Präsentation von etwa 100 Tierarten. Neben lebenden Heuschrecken, Schnecken, Fröschen, Schildkröten und Schlangen werden auch schwer zu züchtende und neuentdeckte Fischarten gezeigt. Ein eigens eingerichtetes Gezeitenbecken bildet den durch Ebbe und Flut geprägten Lebensraum der Mangrovenwälder und seine Bewohner Vieraugenfische und Mangrovenkraben. Und natürlich sind auch Kleinfische aus heimischen Gewässern zu beobachten.

Zur Ausstellungseröffnung hat sich die Fachgruppe zusätzliche Fisch-Spezialisten eingeladen. In öffentlichen Vorträgen berichten sie über spezielle Arten. Das Vereinsmitglied Andreas Stelzig präsentiert eigene Filmaufnahmen zur Fischfauna Mittelamerikas. Krönender Abschluss der nur bis zum 10.11.2013 geöffneten Ausstellung ist eine Verkaufsbörse des Vereins. Dann werden neben eigens mitgebrachten Tieren und Pflanzen auch einige der Ausstellungsexemplare zum Verkauf angeboten.

 
Programm zur Ausstellungseröffnung
9.30 UhrAusstellungAquaristik
Eröffnung durch den Direktor des Museums und
den Vorsitzenden der FG Limnophila
10.30 Uhr – 12.00 Uhr
Vortrag: Jürgen Glaser
Salmler, Zwergbuntbarsche und Co.
Mittagspause
14.00 Uhr – 16.00 Uhr
Vortrag: Dieter Hohl
Faszination Buntbarsche
Am 10.11. 10.00 – 17.00 Uhr Abschlussbörse mit Verkauf von Fischen, Wirbellosen,
Reptilien, Insekten und Pflanzen.

06.10.2013 "Der Weg ist das Ziel – Eine Ausstellung des ENL-Projektes ´Biotopverbund Pleißen- und Wieraaue Altenburger Land´“

In einer Region, deren Landschaft stark durch die Landwirtschaft geprägt ist, ist der Erhalt bestehender natürlicher Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere sehr wichtig.Flyer Ausstellung klein Das allein reicht jedoch nicht aus, um das Überleben von Arten dauerhaft zu sichern. Vielmehr ist die Vernetzung zwischen einzelnen Biotopen notwendig.
Um die Schaffung eines solchen Biotopverbundes bemüht sich seit 2011 ein Projekt zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL).
Die Ausstellung berichtet von den Erfolgen und Erfahrungen des vergangenen Arbeitsjahres. Nach dreijähriger Laufzeit geht das ENL-Projekt nun in die Verlängerung. Und es besteht kein Mangel an neuen Herausforderungen und Aufgaben…
Zur Ausstellungseröffnung am 6. Oktober 2013 um 15.00 Uhr laden das Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg und die Mitarbeiter des ENL-Projektes „Biotopverbund Pleißen- und Wieraaue Altenburger Land“ recht herzlich ein.