23.02.2016 – 18 Uhr – Vortrag Dr. Bernd Ihl (Halle/Saale): „Das Guinessbuch pflanzlicher Rekorde"

Sicher haben Sie schon einmal etwas über sehr hohe und sehr alte Bäume gelesen, aber welche Pflanze ist denn nun wirklich die höchste und ist die höchste auch die längste? Wie alt können pflanzliche Lebewesen denn nun wirklich werden? Welche Pflanze hat die größten Samen und welche die kleinsten, welche die größten Blätter und welche die kleinsten? Wer wächst am schnellsten und wer am langsamsten? Was ist die teuerste Pflanze, die seltenste, die giftigste?
Über diese und viele andere Superlativen aus der faszinierenden Welt der Pflanzen wird in diesem Vortrag berichtet.
Veranstaltungsgebühr: 3 Euro / Person
Schachtelhalm an den Teichen

30.09.2015 – 18 Uhr – Vortrag Hartmut Sänger (Crimmitschau) – Nordostanatolien – Natur und Kultur einer kleinasiatischen Landschaft

Reiseerlebnisse eines Biologen

Am Mittwoch, dem 30. September, lädt das Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg zum Lichtbilder-Vortrag „Nordostanatolien – Natur und Kultur einer kleinasiatischen Landschaft“ ein. Der Biologe Hartmut Sänger (Crimmitschau) nimmt die Vortragsbesucher mit auf eine Exkursion in die nordöstliche Schwarzmeerregion der Türkei und berichtet über die beeindruckende Vielfalt der Pflanzenwelt, über Land und Leute sowie über seine persönlichen Begegnungen.

Das Exkursionsgebiet wird bestimmt durch das von West nach Ost verlaufende Faltengebirge der Pontischen Berge, die bis auf fast 4.000 m über NN ansteigen. Dieser küstenparallele Gebirgszug ist gleichzeitig eine Klimabarriere, die in Küstennähe subtropisch geprägt ist und mediterrane Hartlaubrelikte aufweist, die man auch als „Pseudomacchia“ bezeichnen kann. Charakteristisch für die Schwarzmeer-Region sind die ganzjährig hohen Niederschläge, das Fehlen einer sommerlichen Trockenzeit, somit nicht zu heiße Sommer und milde Winter. Mit ansteigender Höhe wechseln die Vegetationsbilder von Buchen-Feuchtwäldern über Tannen- und Fichtenwälder, mit blütenreichen Waldrändern. Die Wälder sind durchzogen von Mähwiesen mit artenreichen Hochstaudenfluren, Almen und Matten sowie letztendlich von Felssteppen mit vielen Geophyten. Die Flora der Türkei umfasst ca. 8.500 Pflanzenarten – im Vergleich zu Deutschland ist das mehr als das Doppelte. Der Anteil der Endemiten für die Türkei ist extrem hoch und liegt bei ca. 2.800 Arten, also nahezu 30 %.

Der Vortrag beginnt um 18 Uhr und dauert 2 Std. mit einer Pause. Veranstaltungsgebühr: 5 Euro/Person

 Botanisieren am Yalnizcum-Pass

Lilium kesselringianum

Sumelakloster

21.04.2015 – 18 Uhr – Kolloquium – "Der europäische Wasserbüffel – die Abstammung, sein Verhalten und der Umgang mit ihm"

Der Naturschutzbund (NABU) hält seit 2010 im Altenburger Land Karpatenbüffel, eine vom Aussterben bedrohte Rasse des Wasserbüffels. In Süd- und Südosteuropa ist die Haltung dieser Tiere seit mehreren tausend Jahren ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft. In Deutschland werden die robusten Büffel inzwischen zur Bewirtschaftung nasser Gebiete eingesetzt. Sie pflegen Auwiesen, Überschwemmungsgebiete, Tümpel und Teiche. Die Haltungsformen sind europaweit sehr unterschiedlich. In Rumänien werden die Wasserbüffel auch Hausbüffel genannt. Sie werden vereinzelt noch als Zugtiere genutzt, im Stall gehalten und gemeinsam mit Kühen und Pferden auf die Weide geschickt. In Italien werden die Tiere teilindustriell in großen Stallanlagen gehalten. Ihre sehr fetthaltige Milch bildet die Grundlage des Büffelmozzarellas. In Mitteleuropa helfen sie durch die Beweidung unrentabler, aber naturschutzrelevanter Flächen in der Landschaftspflege. Hier leben die Tiere ganzjährig im Freien. Diese neue Aufgabe sichert der aus dem Karpatenraum stammenden, überaus robusten Rasse eine Überlebenschance. Im Rahmen des von NABU und Naturkundemuseum Mauritianum durchgeführten Landschaftsentwicklungsprojektes in den Haselbacher Teichen, , sind auch Karpatenbüffel im Einsatz. In einem zu diesem Projekt gehörenden Kolloquium stellen zwei Wissenschaftlerinnen ihre Forschungsergebnisse im Mauritianum vor. Die Tierärztin Isabelle Kordian der Technischen Universität München untersuchte die Abstammung des Europäischen Wasserbüffels und referiert über deren Verhalten und dessen Umgang. Die Landschaftsökologin Doreen Enge aus Chemnitz beschäftigte sich mit der Entwicklung von Weidegebieten, die mittels Wasserbüffeln bewirtschaftet wurden. Das Kolloquium, welches sich an interessierte Bürger wendet, findet am Dienstag, den 21. April im Mauritianum statt und beginnt 18 Uhr.

 Veranstaltungsgebühr: 3 Euro / Person

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10.03.2015 – 18 Uhr – Vortrag Anett Oelschlägel – "Lebendige Natur. Herrengeister und Umwelt bei den südsibirischen Tyva "

Die Einwohner Tuvas in Südsibirien, zwischen Altai und Mongolei, haben wie wir Schulbildung, Universitäten und die ganze Welt in ihrem Fernseher. Sie kennen die Gesetze der Physik, die Namen der Planeten des Sonnensystems aber auch die Namen der Erd- und Herrengeister in ihrer Umgebung. Ihre Umwelt nehmen sie als belebt war: das Jagdwild ist das Eigentum von Herrengeistern, wie das Wasser in einer Quelle oder die Steine eines Berges. Zu diesen Geistern muss man sich verhalten, will man keinen Schaden nehmen oder schlimmer noch Schaden anrichten. Wie die südsibirischen Tyva ihre Umwelt verstehen, berichtet Anett Oelschlägel im Vortrag „Lebendige Natur. Herrengeister und Umwelt bei den südsibirischen Tyva“ am 10. März 2015 um 18.00 Uhr im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg. Interessierte sind recht herzlich zu diesem Vortrag eingeladen.

Veranstaltungsgebühr: 3 Euro/Person

25.02.2015 – 18 Uhr – Vortrag Dr. H. Heklau (Halle), Prof. H. Dörfelt (Jena) – "Lebensräume im tropischen Ostafrika"

Das tropische Ostafrika ist vor allem durch Hochflächen und Gebirge gekennzeichnet, die starken Einfluss auf die Niederschlagsverteilung haben. Am Beispiel des Staates Malawi stellen Prof. Heinrich Dörfelt und Dr. Heike Heklau aus Halle Flora und Fauna näher vor. Die Vegetation von Malawi ist zum einen durch halbimmergrüne Wälder mit einigen dominanten Leguminosen (Brachystegia species und Colophospermum mopane) und zum anderen durch Feucht-, Trocken- oder Dornen-Savannen gekennzeichnet. Der hohe Anteil an pflanzenfressenden Säugetieren, der für Afrika einzigartig ist, wirkt sich dabei nicht unerheblich auf die Vegetation aus. In den Nationalparks ist z.B. die Populationsdichte der Elefanten sehr hoch, die  in den Trockenzeiten die Stämme von Baobabs (Adansonia digitata) auf der Suche nach Nahrung und Feuchtigkeit fast völlig zerstören können.
Text und Foto: Dr. H. Heklau

Veranstaltungsgebühren: 2 Euro/Person

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18.02.2015 – 18 Uhr – Kolloquium Silvester Tamás (Dornburg/Saale) “Wölfe in Deutschland – die Rückkehr nach Thüringen”

Kaum ein anderes Tier ruft so viele Emotionen hervor, wie der Wolf. Kein Tag vergeht, an dem sich die Presse nicht mit diesem umstrittenen Rückkehrer auseinandersetzt. Und so ist es für Leser äußerst schwierig, sich anhand dieser Vielzahl konträrer Diskussionen und teils unsachlicher Meldungen eine Meinung zu bilden. Seit Eröffnung der Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück“, die noch bis Juni 2015 im Naturkundemuseum Mauritianum zu sehen ist, zog es deshalb auch viele Interessierte in das Altenburger Museum um die Möglichkeit zu nutzen, den Wolf besser kennenzulernen und sich sachlich zu informieren. Eine weitere Gelegenheit bietet das Museum Interessierten mit dem Vortrag „Wölfe in Deutschland – die Rückkehr nach Thüringen“, der am 18. Februar um 18 Uhr im Mauritianum zu erleben ist. Silvester Tamás (Dornburg/Saale), Projektleiter der Landesgruppe Wolf beim NABU Thüringen, bringt sicherlich Neuigkeiten von den „Thüringer Wölfen“ mit. Im Mai 2014 gelang der fotografische Nachweis einer jungen Wölfin auf dem Truppenübungsplatz Gotha-Ohrdruf. Seit dem sammelt die Landesarbeitsgruppe Wolf Hinweise zum Aufenthalt der Wölfin. Silvester Tamás wird außerdem über den Managementplan Wolf in Thüringen, über derzeit angewandte Nachweismethoden (Monitoring) oder über Präventions- und Herdenschutzmaßnahmen referieren.

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20.01.2015 – 18 Uhr – Vortrag – "Im Herzen von Südamerika – Impressionen aus Bolivien“ (Frank Linke/Knau)

Am 20. Januar steht im Mauritianum 18 Uhr der Vortrag „Im Herzen von Südamerika – Impressionen aus Bolivien“ auf dem Programm. Frank Linke aus Knau wird über eine mehrwöchige Reise im Land der blühenden Kakteen und fantastischen Landschaften zwischen Cochabamba, Sucre und Tarija berichten. Neben den Momentaufnahmen beeindruckender Pflanzen zeigt er Sehenswürdigkeiten Boliviens wie den größten Salzsee der Welt „Salar de Uyuni“, den Friedhof für Eisenbahnen oder den Silberberg von Potosi. Seine Bilder gewähren ebenso Einblick in den Alltag der Bevölkerung. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Veranstaltungsgebühr: 2 €/Person

 Bolivien-  Mauritianum

28.11.2014 – 19 Uhr – Vortrag „Notwendigkeit der Bestattungsvorsorge“

In diesem Vortrag wird über die Notwendigkeit der Vorsorgeregelung bereits zu Lebzeiten gesprochen. Gerade mit Hinweis darauf, dass seit 2004 kein Sterbegeld von den Krankenkassen gezahlt wird. Der Vortrag wird umrahmt mit Ausstellungstücken einer Wanderausstellung zur Entstehung der Feuerbestattung.

Referent ist Herr Göbel, Bestattungfachberater (IHK). Die Ausstellungsstücke können vor und nach dem Vortrag besichtigt werden. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

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27.11. 2014 – 19 Uhr – Vortrag „Der Wandel der Bestattungskultur in Mitteldeutschland“

In diesem Vortrag wird die Bestattungskultur in Mitteldeutschland, beginnend bei der Reformation, weiterführend über die Einführung der Feuerbestattung in Deutschland, den Einfluss des dritten Reiches, den Auswirkungen während des Sozialismus bis in unsere heutige Zeit mit ihren vielen neuen unterschiedlichen Beisetzungsmöglichkeiten dargestellt.

Referent ist Herr Prof. Dr. Sörries, Direktor des Museums für Sepulkralkultur aus Kassel. Er und sein Museum sind weit über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus bekannt. Seit vielen Jahren sind Prof. Dr. Sörries und seine Mitarbeiter sehr erfolgreich bemüht, das Thema „Tod und Sterben“ in das Bewusstsein der Menschen zu tragen.

Der Vortrag wird umrahmt mit Ausstellungstücken einer Wanderausstellung zur Entstehung der Feuerbestattung. Die Ausstellungsstücke können vor und nach dem Vortrag besichtigt werden. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

20 Jahre Sepulkralmuseummuseum_fuer_sepulkralkultur

08.11.2014 – 20 Uhr – "Der Klang der Revolte" – Veranstaltung des Jazzklub Altenburg

„Der Kulturhistoriker Christoph Wagner, Autor des Buches „Der Klang der Revolte“, kommt am 08.11. um 20 Uhr zu einer Konzertlesung ins Altenburger Mauritianum. Er zeichnet in seinem Vortrag die „magischen Jahre“ der Jugendrevolte zwischen 1967 und 1973 nach, die damals von einer neuen Underground-Musik getragen wurde. Mit raren historischen Fotos sowie mit Live-Musik von den beiden Krautrock-Veteranen Christian Burchard (Vibrafon, Marimba) und Roman Bunka (Gitarre, Oud) von der Münchner Gruppe „Embryo“ unterlegt, entsteht das plastische Bild einer Epoche in Aufruhr, als Rockmusik und Protest noch Hand in Hand gingen. Burchard und Bunka kommen aus dieser musikalischen Gegenkultur. Burchard hat Ende der sechziger Jahre im Quartett des amerikanischen Pianisten Mal Waldron gespielt, dann bei Amon Düül bevor er Embryo gründete. Bunka kam von der Gruppe Missus Beastly zu Embryo. Heute ist er Gitarrist der Dissidenten.

Mit dem Jugendprotest entstand in Westdeutschland in den „magischen Jahren“ von 1967 bis 1973 eine neue Underground-Musik, die eine radikale Abkehr von der biederen Nachkriegsunterhaltung markierte.

Ob in Rock, Jazz, Folk oder avantgardistischer Popelektronik – überall bastelten visionäre Musiker an neuartigen Klängen, die die Impulse der anglo-amerikanischen Szene mit europäischen Einflüssen zu eigenständigen Stilformen verbanden.

Rockgruppen wie Can, Amon Düül 2, Embryo und Faust, Elektroniker wie Kraftwerk, Cluster, Tangerine Dream, Klaus Schulze und Neu sowie Jazzrebellen wie Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach gaben Anstöße, die bis heute weltweiten Widerhall finden. Ihre Sounds hallten im subkulturellen „Echoraum“ aus Bandkommunen, Drogen, den ersten internationalen Rockfestivals sowie lokalen Konzertinitiativen und Jugendclubs wider – selbst in der tiefsten Provinz – und befeuerten so den gesellschaftlichen Umbruch.“

Christoph Wagner_02  Buch_Klang der Revolte