Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Lebensstätten der prioritären FFH-Art Eremit im und um das FFH-Gebiet Nr. 231 „Eremit-Lebensräume zwischen Altenburg und Schmölln
Hier investiert die EU und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.
Projektlaufzeit Mai 2019 – Oktober 2021
Im Rahmen des von der EU und dem Freistaat Thüringen geförderten ENL-Projektes „Eremitlebensräume Altenburger Land“ (ELER, Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen, Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) sollen u. a. Lebensräume für den Eremiten, einer nach Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) prioritären Art, aufgewertet bzw. geschaffen werden.
Das Projektgebiet, umfasst das gesamte „FFH-Gebiet 231 Eremit-Lebensräume zwischen Altenburg und Schmölln“ mit den Osterländer Bächen (Blaue Flut, Gerstenbach und Deutscher Bach) und deren Umgebung sowie das gesamte Altenburger Land. Hier sollen Zukunftsbäume (Sommer-Linden, Kopfweiden und Obstbäume) für den Eremiten gepflanzt werden. Bestehende Lebensräume werden durch Erhaltungs- bzw. Pflegeschnitte der Brutbäume des Eremiten aufgewertet.
Steckbrief und Lebensweise Eremit (Osmoderma eremita):
Der plumpwirkende Blatthornkäfer kann eine Körpergröße von ca. 23 – 39 mm erreichen. Er ist schwarzbraun und glänzend. Die Flügeldecken sind unregelmäßig gepunktet und weisen einen leicht metallischen Schimmer auf. Der Eremit wird wegen seines markanten, süßlichen Geruchs nach reifen Aprikosen bzw. nach Juchtenleder auch Juchtenkäfer genannt. Der Duftstoff dient den Männchen zur Anlockung der Weibchen. Die Larven des Käfers werden Engerlinge genannt.
Der Juchtenkäfer führt ein heimliches Leben im Inneren von hohlen, brüchigen aber noch lebenden Bäumen. Er verlässt seine Baumhöhle nur sehr selten. Der Käfer legt seine Eier in den Mulm. Hier entwickeln sich die Larven von 5 mm kleinen bis zu 7,5 cm großen Engerlingen. Die Larven benötigen bis zu 4 Jahre bis zu ihrer Verpuppung. In einem Baum können sich viele Larvengenerationen nebeneinander über Jahrzehnte hinweg entwickeln. Die Lebenszeit des Käfers beträgt dagegen nur wenige Wochen.