Förderung der Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) – 2024 ENB 0018
Reptilienwiesen
Laufzeit: 01.07.2022 bis 31.05.2026
Seit Juli 2024 wird, in Trägerschaft der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg, das ENL-Projekt „Reptilienwiesen“ umgesetzt. Für die Projektbearbeitung ist ein Mitarbeiter in Vollzeit angestellt, dieser agiert thüringenweit für die im Projekt betreuten Zielarten Schlingnatter, Zauneidechse und Kreuzotter sowie weitere Nebenarten zentral von Erfurt aus. Das Vorhaben wird durch die Europäische Union sowie den Freistaat Thüringen zu 100% gefördert.
Ziel des Projekts ist der Erhalt, die Aufwertung und die Verknüpfung von Lebensräumen der genannten Arten durch die Umsetzung von Schutzmaßnahmen.
Schlingnatter (Coronella austriaca) und Zauneidechse (Lacerta agilis) werden in der FFH-Richtlinie der Europäischen Union im Anhang IV geführt und sind damit europaweit geschützt, die Mitgliedsstaaten sind zudem dem Erhalt bzw. sogar der Verbesserung der Populationszustände verpflichtet. In der Roten Liste Thüringens sind die Arten als „stark gefährdet“ (Schlingnatter) bzw. „gefährdet“ (Zauneidechse) gelistet.
Kreuzottern werden auf Grund ihres großen Verbreitungsgebiets nicht in der FFH-Richtlinie geführt, sind laut Roter Liste in Thüringen aber akut „vom Aussterben bedroht“.
Grundlegendes Problem für alle Arten des Projekts ist der Verlust ihrer Lebensräume und der Lebensräume ihrer Beutetiere, etwa durch die Verbuschung ehemaliger halboffener Flächen, den Verlust von Verstecken z.B. in Form von Trockenmauern, oder das Trockenlegen ursprünglich nasser Flächen.
Dementsprechend zielen die Schutzmaßnahmen auf die Wiederherstellung von Lebensräumen der Arten ab. Hierzu werden Lebensräume freigestellt, Verstecke in Form von Steinriegeln oder wildschweinsicheren Winterquartieren geschaffen, und wo möglich auch Flächen wieder vernässt. Generell sind die Maßnahmen aber höchst individuell auf die einzelnen Flächen zugeschnitten und nicht pauschal übertragbar.
Durch die individuelle Absprache von Maßnahmen mit Behörden, Flächeneigentümern- und nutzern sollen Maßnahmen gefunden werden, die den Ansprüchen der Arten auf den Flächen genügen, aber gleichzeitig auch eventuelle Nutzungsinteressen nicht unberücksichtigt lassen, was den Arten zuträglich sein kann, da diese auf eine Bewirtschaftung ihrer Lebensräume angewiesen sind.
Ansprechpartner:
David Urbaniec
Naturforschende Gesellschaft Altenburg e.V.
Parkstraße 10, 04600 Altenburg
✉ urbaniec@nfga.de
☎ +49177/8674752